Werkstatt

In dieser wunderschönen Werkstatt arbeite ich seit 2012. 
Sie ist sehr funktionell, der große Raum beinhaltet einen Ausstellungsbereich mit den fertigen Produkten, einen Werkstattbereich und einen Feuchtraum. Jeder Besucher spürt sofort die hohe Luftfeuchtigkeit, denn immer trocknet Ton und die Feuchtigkeit verdunstet in die Luft.

Heute

Birgit Best, Inhaberin

1991 begann ich meine Ausbildung zur Keramikerin, Fachrichtung Scheibentöpferei.
1994 schloss ich erfolgreich ab und bewarb mich an der Fachschule für Keramikgestaltung in Höhr-Grenzhausen.  Im Fachbereich Dekoration absolvierte ich 1997 meinen Abschuss mit stark baukeramischer Komponente.
1998 legte ich die Meisterprüfung ab.
Meine Kinder kamen 1999 und 2001 zur Welt.
2002 stellte mich Frau Maetzel in Volksdorf ein, sie arbeitete noch bis Ende des Jahres.
2009 übernahm ich die Werkstatt und zog 2012 nach Gut Wulfsdorf.

Die Tradition um Monika Maetzel (1917-2010)

62 Jahre lang wurde in der Keramikwerkstatt Monika Maetzel Geschirr gefertigt. Als Kind angesehener Künstler der Hamburger Sezession wuchs sie in einem verwunschenen Garten in Volksdorf auf. Im Elternhaus begann sie 1947, das anspruchsvolle Gebrauchsgeschirr zu entwickeln. Die Muster, die die Keramik schmücken, sind oft aus Blattformen entwickelt, möglicherweise ein Einfluss des Lebens im Garten. Die Herstellung und Rezepte der Glasuren und Engoben (Farben), wie auch die Art der Malerei sind erhalten geblieben und werden in der heutigen Arbeit weiter verwendet.

Herstellungsprozess

Schritt1:
Tonaufbereitung

Der Ton wird in Hubeln (10 kg) angeliefert. Ich trockne ihn 2 Tage vor und homogenisiere ihn dann in einer Vakuumstrangpresse. Das Ergebnis sind 8 cm dicke Tonrollen, die portioniert werden.

Schritt2:
Drehen

Das Drehen eines Stückes auf der Töpferscheibe ist der am längsten zu lernende Teil der Herstellung. Die Ausbildung dauert 3 Jahre und 4 Tage jede Woche muss 8 Stunden gedreht werden, damit die Fähigkeiten sicher erlernt werden.

Schritt3:
Abdrehen

Nun wird der Rohling mit dem Boden nach oben auf die Töpferscheibe gestellt und der Boden wird geglättet sowie die Form vom Boden her angepasst. Das ist ein spanabhebender Prozess, kleine Tonlöckchen entstehen und diese Reste können in einer Sumpfwanne mit Wasser wieder aufbereitet werden.

Schritt4:
Henkeln

Der Henkel wird aus einem Strang Ton in der benötigten Stärke vorgezogen und sorfgältig an das Gefäß garniert. Der Henkel wird außerdem am unteren Ansatzpunkt gefüttert, um ein sauberes Gesamtbild von Tasse und Henkel zu erzeugen und die Reinigung an dieser Stelle zu erleichtern.

Schritt5:
Dekorieren

Die Malbällchen (Gummibällchen mit Glaspipette) werden mit Engobe gefüllt. Engobe ist eine Mischung aus Tonmehl, färbendem Metalloxyd und Wasser. Diese dickflüssige Engobe wird mit gleichmäßigem Druck in Mustern auf den Rohling gemalt, ebenso auf Henkel und Rand. Für ein unifarbenes Gefäß wird die Engobe über den Rohling gegossen.

Schritt6:
Zeichnen

Die Rohware ist nun völlig durchgetrocknet und wird von allen Seiten auf Fehler und Farbspritzer untersucht, dann wird das Werkstattzeichen am Boden eingeritzt.

Schritt7:
Schrühbrand

Die Rohware wird vorsichtig in den Ofen gesetzt. Die einzelnen Gefäße können sich dabei berühren, sogar gestapelt werden. Es folgt ein Brand bei 870° C im Elektrobrennofen. Das linke Bild zeigt den Ofen vor dem Brand, das mittlere Bild beim Öffnen nach dem Brand.

Schritt8:
Glasieren

Jedes Stück ist nun etwas härter als ein Keks, doch immer noch empfindlich. Die Dichte der Glasur wird abgestimmt und die einzelnen Stücke werden ruhig in die Glasur getaucht und zum Trocknen auf ein Brett gestellt.

Schritt9:
Abwischen

Der Boden der Gefäße muss zum Brennen von Glasur befreit sein. Dazu schabt man die Glasurschicht erst grob vom Boden und zieht das Gefäß dann über ein feuchtes Schwammband.

Schritt10:
Glasurbrand

Die glasierte Ware wird nun Schicht für Schicht in den Ofen gesetzt, immer mit einem Abstand von etwa einem Millimeter zueinander. Der Brand erfolgt bei einer Temperatur von beinahe 1200 Grad. Durch die Thermik im Ofen gibt es Bereiche, die etwas heißer werden. dadurch kommt es zu Veränderungen der Farbe, blau kann sehr dunkel werden, grün kann braun werden. Ein sorgfältiger, dichter Besatz des Ofens ergibt die besten Ergebnisse.

Schritt11:
Aussetzen/ Schleifen

Die fertigen Stücke werden aus dem Ofen geholt und der Boden jedes Gefäßes wird mit einem Schleifstein geschliffen, denn kleine scharfe Grate, die von der Berührung mit den Brennplatten herrühren, könnten Kratzer auf einer Tischplatte hinterlassen.

Birgit Best
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© 2016 Keramikwerkstatt Birgit Best, Bornkampsweg 39, D-22926 Ahrensburg.
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